Das Programm, um Kommunen auf dem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten
Die notwendige Transformation zur Klimaneutralität stellt Kommunen vor große Herausforderungen bei gleichzeitig begrenzten Ressourcen. Neue Klimagesetze und die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen verlangen Maßnahmen, durch die Gemeinden lebenswert und zukunftsfähig umgestaltet werden. Dabei müssen unterschiedliche Akteure eingebunden werden, Regularien berücksichtigt und neue Daten erhoben und verarbeitet werden.
Das Programm CO2COMPASS wurde entwickelt, um Kommunen auf diesem Weg die bestmögliche Hilfestellung zu geben:
Bei der Konzeption
Der CO2COMPASS ist eine Blaupause für Klimaschutzmaßnahmen - zunächst im Gebäudesektor - mit dazu gehörenden Angeboten und Werkzeugen, die jede Kommune für ihre Ansprüche individualisieren kann.
Für Rechtssicherheit und
effiziente Klimaarbeit
Bei der Datenerhebung und Auswertung
Die Klimatransformation funktioniert nur auf einer soliden Datenbasis. CO2COMPASS stellt die Infrastruktur für die Datenerhebung und zentrale Berechnung von Emissionen bereit.
Für funktionierende Datenprozesse sowie verlässliche Berechnung mit konsistenten Zielwerten - für alle Akteure
Bei der Einbindung von Bürger:innen und Unternehmen
Bürgerbeteiligungsprogramme und zivilgesellschaftliches Engagement sind eine wichtige Säule im CO2COMPASS-Konzept. Klimaschutz soll einen hohen Stellenwert erhalten und aktiv gelebt werden.
Für größtmögliche Akzeptanz
Mit Fachwissen
Gerade im Bereich Gebäudeenergie kommt es darauf an, die richtigen Maßnahmen umzusetzen, die mit begrenzten Ressourcen einen möglichst großen Effekt erzielen. CO2COMPASS befähigt die Kommunen dazu, kompetente Ansprechpartner zu werden.
Für die konkrete Umsetzung von Einsparmaßnahmen
Schritt für Schritt auf Null
Am Programm CO2COMPASS teilnehmende Kommunen beschließen den Umbau zu einem klimaneutralen Energieversorgungs- und Mobilitätssystem bis 2035 – für viele der logische Schritt nach Ausrufung des Klimanotstands.
Das Programm konzentriert sich zunächst auf den Wärme- und Stromverbrauch von Gebäuden, denn der Gebäudesektor ist der Sektor, bei dessen Umbau zur Klimaneutralität die größten Defizite bestehen. Diese Transformation betrifft nicht nur die Gebäude- und Heizungssanierung mit konsequent genutzten erneuerbaren Energien, sondern auch z. B. die verwendeten Elektrogeräte, die Wohnraumbelegung und das Nutzungsverhalten. Und sie muss zum größten Teil durch private Gebäudeeigentümer:innen und Haushalte geleistet werden. Doch viele sind damit fachlich oder auch beim Anwenden geeigneter Förderungen und Finanzierungen überfordert.
Kern des Programms ist daher ein kommunales Klimazentrum als Ansprechpartner in allen Fragen rund um Gebäudeklimaneutralität, egal ob für Wohnzwecke oder gewerblich genutzt. Die Kommunen legen jährlich reduzierte Jahreszielwerte für die CO2-Emissionen fest. Sie sind von dem Pariser CO2-Budget abgeleitet und führen in 2035 auf Null-Emissionen. Das kommunale Klimazentrum wertet die jährlichen Energieverbräuche (Strom und Wärme) und die damit verbundenen CO2-Emissionen aller Gebäude aus.
Für jedes Gebäude, jeden Haushalt, bei dem die Emissionen pro Kopf über dem Jahreszielwert liegen, erstellt es jährlich eine Bestandsaufnahme, die auch die künftige Entwicklung der Kosten und Emissionen aufzeigt. Dazu gehört ein individueller CO2-Reduktionsplan. Dieser umfasst in sinnvoller Reihenfolge Maßnahmen in den Bereichen intelligentes Nutzerverhalten, Bezug von Ökoenergie, sparsame Elektroverbraucher, Heizung, erneuerbare Strom- und Wärmeproduktion und Gebäudedämmung, um in 2035 keine Emissionen mehr zu verursachen.
Das Klimazentrum unterstützt auch bei der Umsetzung: optimal geförderte Finanzierung, Zulassungsverfahren, Beauftragung mit Qualitätssicherung und Sicherstellung, dass die Maßnahmen tatsächlich den gewünschten Effekt bringen durch ein Monitoring.
Für diese Serviceleistungen wird eine Gebühr erhoben, die umso höher ist, je höher der kommunale Jahreszielwert überschritten ist. Bei Erreichen des jährlichen Zielwerts besteht Gebührenfreiheit. Das Klimazentrum ist vergleichbar mit einer kommunalen Müllentsorgungseinrichtung: in diesem Fall jedoch wird CO2-Abfall vermieden statt entsorgt. Diese Einrichtung kann von größeren Städten alleine und von kleineren Gemeinden in einem Zweckverband betrieben werden.
Durch diesen zielgerichtet unterstützten Umbau zur CO2-Freiheit entstehen in der Stadt gebündeltes Know-How und Angebote für effektive Maßnahmen mit neuen Arbeitsplätzen und die Kommune wird nachhaltig attraktiver.
Aktuelles
CO2COMPASS wird konkret
Nach bald 3 Jahren ehrenamtlicher Arbeit ist es Zeit, in die Praxis zu gehen. Hierfür sollen zwei zentrale Werkzeuge zur Einsatzreife entwickelt werden, die Kommunen unterstützen, im Gebäudesektor Klimaneutralität und…
Mehr lesen ›Freiburg unterstützt CO2COMPASS
In Freiburg wird die Einführung des CO2COMPASS-Programms von mehreren Seiten unterstützt: der Klimaentscheid-Gruppe, der Energieagentur Regio Freiburg, dem fesa e.V., dem Energieversorger badenova und dem Umweltschutzamt der Stadt Freiburg –…
Mehr lesen ›Nachhaltigkeitsumfrage des EU-Projekts ENCHANT zu CO2COMPASS
ENCHANT ist ein europaweites Forschungsprojekt zur Senkung der CO2-Emissionen in privaten Haushalten. Universitäten, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen aus sechs europäischen Ländern (Deutschland, Italien, Norwegen, Österreich, Rumänien und Türkei) arbeiten hierfür über…
Mehr lesen ›Weil wir jetzt handeln müssen
Gemäß Pariser Klimaabkommen sollen die CO2-Emissionen in Deutschland bis 2035 auf Null reduziert werden. Leider wird die entsprechende Umsetzung jedoch nach wie vor nicht im notwendigen Maß angegangen, weder auf nationaler noch auf europäischer und internationaler Ebene.
Gleichzeitig sind immer mehr Menschen für die nötigen Veränderungen bereit und fordern dafür geänderte Rahmenbedingungen. Die kommunale Ebene (Gemeinden, Städte und Landkreise) kann diesen Rahmen und Raum bieten. Denn im Gegensatz zur Bundesebene sind hier überparteiliche Mehrheiten einfacher möglich, Entscheidungen können schneller getroffen und umgesetzt werden.
Die Auswirkung von Beschlüssen ist vor Ort direkter wahrnehmbar.
Bürger:innen, Unternehmen und Kommunen werden so aktive Gestalter der Energiewende.
CO2COMPASS unterstützt Kommunen und ihre Bürger:innen und Unternehmen dabei, bis 2035 klimaneutral zu werden.
CO2COMPASS schafft Perspektiven
Neben der Reduktion der direkten CO2-Emissionen ist ein wichtiges Ziel des CO2COMPASS, auch für die indirekten CO2-Emissionen wie z. B. die graue Energie, die in Produkten oder Gebäuden steckt, das Bewusstsein und die Handlungsmöglichkeiten zu stärken, um auch in diesem Bereich die Netto-Emissionen auf Null zu reduzieren. Dies geschieht zum einen durch das Vermitteln von Informationen.
Darüber hinaus unterstützt CO2COMPASS Forderungen in Bezug auf übergeordnet notwendige politische Maßnahmen. Das Programm versteht sich als Beitrag zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Es soll auf internationaler Ebene, beginnend mit europäischen Kommunen, parallel eingeführt werden.
Durch das Programm CO2COMPASS zeigen die Kommunen Perspektiven auf. Sie stoßen einen nachhaltigen Strukturwandel an, gewinnen an Attraktivität, fördern Zufriedenheit und Vertrauen durch Übernahme von Verantwortung. Teilnehmende Kommunen werden zu Zukunftskommunen – ein wegbereitendes Netzwerk entsteht.
Ein motivierender Kompass
Ein wichtiges Instrument im Rahmen des Programms CO2COMPASS ist eine Monitoring-App, die Emissionen für jeden teilnehmenden Haushalt, jedes teilnehmende Unternehmen sowie kommunal betriebene Gebäude und Betriebe transparent macht.
Die Erfassung – wahlweise manuell oder automatisiert – ist freiwillig und erfolgt unter hohem Datenschutz. Sie ermöglicht einen schnellen Überblick über den eigenen Fußabdruck, veranschaulicht so wirkungsvolle Maßnahmen unmittelbar und lädt zu Austausch und Vernetzung mit anderen Bürger:innen oder Betrieben ein.
Durch die motivierende Darstellung der gemeinsam erreichten Fortschritte schafft der CO2COMPASS ein klareres Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Handelns und fördert Verantwortungsübernahme.
Wirtschaftlich und effizient
Die durch CO2COMPASS in einer Vielzahl von Kommunen erfassten Daten und Erfahrungen bieten eine solide Basis für die Auswahl von Maßnahmen mit dem besten Aufwand-Nutzen-Verhältnis. Sie zeigen einen bezahlbaren Weg zur Klimaneutralität.
Der Erfolg von Klimaschutz-Investitionen kann durch das Monitoring unmittelbar kontrolliert, Fehler können schnell korrigiert werden.
Klima- und sozialgerecht
Explizites Ziel von CO2COMPASS ist, dass möglichst wenige Bürger:innen und Unternehmen die Klimaservicegebühr zahlen. Dabei hilft die Monitoring-App. Zudem zeigt die Kommune mit dem Beratungsangebot einfache Schritte zur Emissionsreduktion auf.
Da Haushalte mit geringem Einkommen in der Regel auch geringere Pro-Kopf-Emissionen aufweisen, werden voraussichtlich gerade diese Haushalte anfangs – und mit kommunaler Unterstützung auch in den Folgejahren – gebührenfrei bleiben. Zusätzlich kann die Gebühr sozial begründet reduziert oder erlassen werden.
CO2COMPASS
gemeinsam - transparent - vorausgehen
Das Programm
CO2COMPASS ist ein Programm, das Kommunen in die Lage versetzt, rechtzeitig - gemäß Pariser Klimaabkommen bis 2035 - klimaneutral zu werden.
Klimaschutz sichtbar machen
CO2COMPASS macht die tatsächlichen CO2-Emissionen der Einzelnen, z. B. per App, sichtbar und zeigt allen auf, wo sie ihren Beitrag leisten können: durch individuelles und zusammenwirkendes Handeln oder einen finanziellen Beitrag für effektive Klimaschutzprojekte am eigenen Ort.
Klimakrise überwinden
CO2COMPASS ist eine Antwort auf die fortschreitende Klimakrise, die sich unserer Überzeugung nach nur durch Verantwortungsübernahme aller – Bürger:innen, Unternehmen, Politik und Verwaltung – überwinden lässt.